Comprehensive Guide to Accommodations for Deaf or Hard of Hearing

Umfassender Leitfaden zu Hilfsmitteln für gehörlose und schwerhörige M

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Nachteilsausgleiche?
  2. Nachteilsausgleiche im Unterricht
  3. Nachteilsausgleiche bei Prüfungen
  4. Inklusive Unterrichtsstrategien
  5. Nachteilsausgleiche am Arbeitsplatz
  6. Rechtliche Rahmenbedingungen
  7. Internationale Aspekte
  8. Fragen & Antworten: Häufig gestellte Fragen
  9. Fazit: Chancengleichheit für alle

Was sind Nachteilsausgleiche?

Nachteilsausgleiche sind Hilfsmittel, Dienstleistungen oder Veränderungen, die gehörlose und schwerhörige Menschen unterstützen. Sie gewährleisten gleichberechtigten Zugang zu Kommunikation, Lernen und Chancen. Häufige Beispiele sind Dolmetscher, Untertitelungsdienste, assistive Hörhilfen (ALDs) und Unterstützung beim Mitschreiben.

Nachteilsausgleiche senken weder schulische noch berufliche Anforderungen, sondern beseitigen Barrieren, die eine gleichberechtigte Teilhabe verhindern. Sie sind individuell auf die Bedürfnisse der Person abgestimmt und sorgen dafür, dass sie erfolgreich sein kann. Wie Nachteilsausgleiche in einem inklusiven Umfeld umgesetzt werden können, erfahren Sie im Inclusive Teaching Guide von ADCET.


Nachteilsausgleiche im Unterricht

Für gehörlose und schwerhörige Schüler*innen kann der Unterricht durch kleine, aber wirkungsvolle Anpassungen barrierefrei gestaltet werden.

  1. Bevorzugte Sitzplätze: Schüler*innen sollten vorne im Klassenzimmer sitzen, um die Lippen des Lehrenden gut lesen oder Dolmetscher*innen sehen zu können.
  2. Visuelle Hilfsmittel: Verwendung von PowerPoint-Folien, Diagrammen und Videos mit Untertiteln. Untertitel sorgen dafür, dass Schüler*innen sowohl gesprochene Sprache als auch Geräusche verstehen.
  3. Unterstützung beim Mitschreiben: Einen geschulten Notizenmacher einsetzen oder Vorab-Materialien bereitstellen, sodass sich Schüler*innen auf Dolmetscher oder Untertitel konzentrieren können.
  4. Dolmetscher*innen: Dolmetscher*innen für American Sign Language (ASL) oder andere Kommunikationsformen bereitstellen. Achten Sie darauf, dass sie gut sichtbar positioniert sind.
  5. Assistive Hörhilfen (ALDs): Nutzung von ALDs wie FM-Systemen, um Sprache zu verstärken und Hintergrundgeräusche zu reduzieren.

Diese Nachteilsausgleiche ermöglichen es Schüler*innen, stressfrei am Unterricht teilzunehmen. Detaillierte Empfehlungen finden Sie in der Hands & Voices IEP Checklist.


Nachteilsausgleiche bei Prüfungen

Nachteilsausgleiche bei Prüfungen sind wichtig, damit Schüler*innen bei Tests erfolgreich sind.

  1. Verlängerte Bearbeitungszeit: Mehr Zeit hilft Schüler*innen, Fragen und Antworten über Untertitel oder Dolmetscher zu verarbeiten.
  2. Untertitelte Medien: Stellen Sie Untertitel für Audio- oder Videoteile von Prüfungen bereit. Falls nicht verfügbar, bieten Sie Transkripte oder Live-Dolmetschen an.
  3. Ruheprüfungsräume: Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung ohne Ablenkungen, besonders für Schüler*innen, die assistive Geräte verwenden.
  4. Schreibkräfte: Bieten Sie eine Schreibkraft an, die von der Schüler*in diktierte Antworten aufschreibt.
  5. Gebärdensprachdolmetscher*innen: Stellen Sie auf Wunsch Dolmetscher*innen für Anweisungen oder Prüfungsfragen bereit.

Die Richtlinien des College Board erklären den Prozess zur Beantragung von Nachteilsausgleichen für standardisierte Prüfungen wie SAT und AP-Tests.


Inklusive Unterrichtsstrategien

Inklusive Unterrichtsstrategien schaffen eine angenehme Lernumgebung für alle Schüler*innen, inklusive gehörloser und schwerhöriger Menschen.

  • Der Klasse beim Sprechen zuwenden: Das unterstützt Schüler*innen, die auf Lippenlesen oder visuelle Hinweise angewiesen sind.
  • Fragen und Kommentare wiederholen: Wiederholen Sie Fragen oder Beiträge von anderen Schüler*innen, damit alle folgen können.
  • Hintergrundgeräusche minimieren: Reduzieren Sie Ablenkungen wie Ventilatoren, Flurgespräche oder laute Klimaanlagen.
  • Gruppendiskussionen steuern: Ermutigen Sie, dass jeweils nur eine Person spricht, um die Kommunikation zu erleichtern.
  • Flexible Hilfsmittel bereitstellen: Erlauben Sie das Aufnehmen von Vorträgen oder stellen Sie digitale Materialkopien zur Verfügung.

Weitere Tipps finden Sie im Teaching Guide des Baruch College.


Nachteilsausgleiche am Arbeitsplatz

Am Arbeitsplatz sorgen Nachteilsausgleiche dafür, dass gehörlose und schwerhörige Mitarbeitende erfolgreich sind und gut kommunizieren können.

  1. Assistive Technologie: Verwendung von Hilfsmitteln wie untertitelten Telefonen, Video-Relay-Diensten (VRS) und assistiven Hörhilfen (ALDs).
  2. Visuelle Notfallwarnungen: Brandschutzalarme mit Blinklichtern sorgen für Sicherheit in Notfällen.
  3. Dolmetscher*innen: Dolmetscher*innen für Besprechungen, Schulungen oder betriebliche Veranstaltungen bereitstellen.
  4. Flexible Kommunikationswege: Für schnelle Kommunikation E-Mail oder Messenger-Apps nutzen, anstatt sich auf Telefongespräche zu verlassen.

Arbeitgeber sind gemäß dem Americans with Disabilities Act (ADA) verpflichtet, angemessene Nachteilsausgleiche bereitzustellen. Weitere Informationen finden Sie in der EEOC-Hinweissammlung zu Hörbehinderungen am Arbeitsplatz.


Rechtliche Rahmenbedingungen

Mehrere Gesetze schützen die Rechte gehörloser und schwerhöriger Menschen:

  1. Americans with Disabilities Act (ADA): Gewährleistet angemessene Vorkehrungen in Bildung, Beschäftigung und öffentlichen Räumen.
  2. Section 504 des Rehabilitation Act: Verpflichtet bundesfinanzierte Programme dazu, Menschen mit Behinderungen gleichen Zugang zu bieten.
  3. Individuals with Disabilities Education Act (IDEA): Vorschrift zur Erstellung von Individualisierten Bildungsplänen (IEPs) für Schüler*innen mit Behinderungen.

Eine korrekte Dokumentation ist entscheidend für das Beantragen von Vorkehrungen. Die Richtlinien des College Board empfehlen die folgenden Nachweise:

  • Eine klare Diagnose der Hörbeeinträchtigung.
  • Aktuelle Bewertungen (innerhalb der letzten zwei Jahre).
  • Nachweise über funktionale Einschränkungen.
  • Dokumentation bisheriger Vorkehrungen.

Internationale Aspekte

Für gehörlose oder schwerhörige Menschen erfordern internationale Reisen oder Austauschprogramme zusätzliche Planung.

  • Unterschiede in Gebärdensprachen: American Sign Language (ASL) unterscheidet sich von anderen weltweiten Gebärdensprachen. Teilnehmende benötigen möglicherweise Dolmetscher*innen, die sowohl ASL als auch die lokale Sprache beherrschen.
  • Untertitelung und Speech-to-Text-Dienste: Programme sollten Echtzeit-Transkriptionen oder Untertitel für Vorträge und Veranstaltungen sicherstellen.
  • Kompatible Technologie: Assistive Hörhilfen müssen mit den lokalen Systemen kompatibel sein.

Weitere Informationen finden Sie im MIUSA Leitfaden für Vorkehrungen für gehörlose Menschen.


Fragen & Antworten: Häufig gestellte Fragen

F1: Was ist der Unterschied zwischen Vorkehrungen und Modifikationen?
Vorkehrungen ermöglichen gleichen Zugang, ohne Inhalt oder Anforderungen einer Aufgabe zu verändern. Modifikationen hingegen verändern die Aufgabe selbst, z. B. durch Vereinfachung einer Aufgabe.

F2: Wie beantrage ich Vorkehrungen für standardisierte Tests?
Reichen Sie die Diagnosedokumentation und Nachweise über bisherige Vorkehrungen beim College Board oder der Prüfungsorganisation ein. Weitere Details finden Sie in den Richtlinien des College Board.

F3: Sind Arbeitgeber verpflichtet, Vorkehrungen bereitzustellen?
Ja, gemäß ADA müssen Arbeitgeber angemessene Vorkehrungen bereitstellen, sofern diese keine unzumutbare Belastung darstellen.

F4: Wie können Lehrkräfte gehörlose oder schwerhörige Schüler*innen unterstützen?
Nutzen Sie visuelle Hilfsmittel, stellen Sie Dolmetscher*innen zur Verfügung, minimieren Sie Hintergrundgeräusche und sorgen Sie dafür, dass alle Materialien untertitelt sind.

F5: Was sind Beispiele für assistive Hörhilfen?
Häufige Geräte sind FM-Systeme, digitale Modulationssysteme und Induktionsschleifensysteme.


Fazit: Chancengleichheit für alle

Vorkehrungen für gehörlose und schwerhörige Menschen bauen Barrieren ab und schaffen Chancen für Erfolg. Ob im Klassenzimmer, am Arbeitsplatz oder im internationalen Kontext – Inklusion ermöglicht, dass alle Menschen ihr Potenzial entfalten können.

Durch das Angebot von Dolmetscher*innen, Untertitelung, assistiven Hörhilfen und inklusiven Lehrstrategien können Bildungs- und Arbeitsstätten einen wichtigen Beitrag leisten. Weitere Ressourcen finden Sie im Access & Accommodations Guide des National Deaf Center.

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